Industrie- und Technikdenkmale im Land Brandenburg

Foto(s) © Alexander Rekow

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte.

Historischer Lokschuppen Wittenberge

Technikdenkmal
Am Bahnhof 6
19322 Wittenberge
Tel.: 038 77-56 12 30
Geöffnet: April - Oktober: Sa 10:00 - 17:00
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Die Biotürme sind die letzten Relikte der einst Lauchhammer mitprägenden Koksproduktion, Die bereits von weitem erkennbare aus 24 Türmen bestehende 22 Meter hohe Landmarke ist 1957 auf dem Gelände der einstigen Braunkohlen-Kokerei im Norden von Lauchhammer-West errichtet und 1958/59 in Betrieb genommen worden. Hier wurden bis zur Stilllegung der 1952 in Betrieb genommenen Kokerei phenolhaltige Abwässer durch Verrieseln über Hochofenschlacke, mit welcher diese sogenannten Turmtropfkörper befüllt waren, biologisch behandelt. Heute können Besucher einen der bis 2002 genutzten Türme besteigen und über zwei verglaste Aussichtskanzeln weit über das ehemalige Industrieareal schauen.

Biotürme Lauchhammer

Industriedenkmal
Finsterwalder Str. 57
01979 Lauchhammer
Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Tel.: 03574-860604
Geöffnet: So 10:00 - 18:00 u. nach tel. Voranmeldung
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Der Beginn der Ziegelproduktion in der Gegend geht auf das Jahr 1887 zurück, als beim Bau der Eisenbahnstrecke Löwenberg–Templin reiche Vorkommen an Ton entdeckt wurden. So entstand zu Anfang des 20. Jahrhunderts innerhalb kurzer Zeit bei Mildenberg eines der größten zusammenhängenden Ziegeleigebiete Europas. Begünstigt wurde die Entwicklung dadurch, dass die Tonstiche in unmittelbarer Nähe zur Havel lagen und so über den Wasserweg günstige Transportmöglichkeiten per Lastkahn bestanden. Das sich gerade durch Zuwanderung rasant vergrößernde Berlin hatte einen enormen Bedarf an Baumaterial, der nun gedeckt werden konnte.

Ziegeleipark Mildenberg

Industriedenkmal
Ziegelei 10
16792 Zehdenick OT Mildenberg
Landkreis Oberhavel
Tel.: 03307-310410
Geöffnet: März - Okt. tägl. 10:00 - 18:00
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Der Museumspark Rüdersdorf ist ein großes Freilicht-Industriemuseum in Rüdersdorf bei Berlin. Es dokumentiert die Gewinnung und Verarbeitung von Kalkstein aus dem Rüdersdorfer Kalkberg. Nur an wenigen Stellen tritt in der norddeutschen Tiefebene Kalkstein an die Erdoberfläche. Der Rüdersdorfer Kalkberg ist das größte Kalksteinvorkommen in Norddeutschland. Der Rüdersdorfer Kalkstein, als Werkstein und als Branntkalk oder zu Zement verarbeitet, war neben den Ziegeln aus der Mark Brandenburg der wichtigste Baustoff für die Metropole Berlin. Eine Ausstellungshalle informiert umfassend über Kalksteinvorkommen und -nutzung, die Geologie, Mineralogie und Fossilienkunde von Rüdersdorf und die Geschichte des Kalksteinabbaus in Rüdersdorf. Direkt am Museumseingang stehen die Kammer- und Rumfordöfen, letztere wurden bis 1874 zur Branntkalkherstellung genutzt. Die Ofenanlage war während der Saison auch der Wohnplatz der dort tätigen, unverheirateten Arbeiter. Die Lebensbedingungen dieser Arbeiter sind hier nachempfindbar. Eine zeitgenössische Wohnanlage gehört zu diesem Komplex.

Achtung: Mangelnde Beschilderung in Rüdersdorf: Hinter dem Kreisverkehr nach der Brücke links!

Museumspark Rüdersdorf

Industriedenkmal
Heinitzstr. 41
15562 Rüdersdorf
Landkreis Märkisch Oderland
Tel.: 03 36 38-79 97 97
Geöffnet: tägli. 10:00 – 18:00
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Abraumförderbrücke des ehem. TagebausDie hier ausgestellte Abraumförderbrücke F60 wurde von 1991 bis 1992 im Braunkohletagebau Klettwitz-Nord bei Klettwitz eingesetzt. Die Förderbrücke ist heute ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land und der Öffentlichkeit zugänglich. Die Förderbrücke F60 wird aufgrund der Maße und der vergleichbaren Konstruktion auch als liegender Eiffelturm bezeichnet. Die Brücken sind die größten beweglichen technischen Arbeitsmaschinen der Welt. Am 5. Februar 1991 nahm die F60 ihren Betrieb auf. Sie bewegte von ihrer Inbetriebnahme bis zu ihrer Stilllegung am 30. Juni 1992 rund 27 Mio m³ Abraum.
Mit Führung besteigen

Besucherbergwerk Abraumförderbrücke F60

Industriedenkmal
Bergheider Str. 4
03238 Lichterfeld
Landkreis Elbe-Elster
Tel.: 03531-60800
Geöffnet: tägl. von 10:00 - 18:00
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Die Brikettfabrik Louise in Domsdorf ist die älteste Brikettfabrik Europas und ein Technisches Denkmal. Im September 1882 erfolgte die Inbetriebnahme der Brikettfabrik Louise, in der im Jahre 1883 bereits über 150.000 hl. Rohbraunkohle zu Briketts verarbeitet werden. Zunächst waren nur zwei Pressen zur Brikettierung aufgestellt. Auf Grund des ständig steigenden Bedarfs an Briketts wurden umfangreiche Erweiterungen durchgeführt. Damit konnten dann sieben Pressen zur Brikettproduktion genutzt werden. Am 18. November 1991 wurde das letzte Brikett gepresst und am 6. Februar 1992 erfolgte nach 110 Jahren ununterbrochener Produktion die Stilllegung der Brikettfabrik.

Brikettfabrik Louise

Industriedenkmal
Louise 111
04924 Uebigau-Wahrenbrück OT Domsdorf
Landkreis Elbe-Elster
Tel.: 035341-94005
Geöffnet: tägl. 10:00 - 16:00
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Museum über die Brennabor-Werke. Ehemalige Stahlgießerei. Auch für Kinder geeignet.

Industriemuseum

Museum
August-Sonntag-Str. 5
14770 Brandenburg/Havel
Stadt Brandenburg/Havel
Tel.: 03381-304646
Geöffnet: Di - So 10:00 - 17:00
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Das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße. Parallel zum bisherigen Hebewerk wurde das Schiffshebewerk Niederfinow Nord, das für größere Schiffe geeignet ist, errichtet. Das neue Hebewerk soll das alte spätestens ab 2025 ersetzen.

Schiffshebewerk Niederfinow

Technikdenkmal
Hebewerkstr. 52
16248 Niederfinow
Landkreis Barnim
Tel.: 033362-71377
Geöffnet:
Infozentrum
04.03. – 31.10.
täglich 10 – 18 Uhr

01.11. – 23.12., 27.12. - 31.12.
täglich 10 – 16 Uhr

Besichtigungen
04.03.24 – 31.10.24
täglich 8 – 19 Uhr

01.11.24 – 05.01.25
täglich 9 – 16 Uhr
geschlossen: 24.-26.12.,
01.01., 06.1.-02.03.
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